Welche Lebensmittel helfen bei Sonnenbrand?

Was ist Sonnenbrand?

Eine Entzündung der Haut, die durch UV-Licht ausgelöst wird, wird als Sonnenbrand bezeichnet.

Warum ist Sonnenlicht gefährlich?

Der UV-Anteil der Sonnenstrahlung kann Schäden an unserer Haut verursachen und kann bei intensiver und regelmäßiger Belastung der Grund für mögliche vorzeitige Hautalterung, Krebsentstehung und die negative Beeinflussung des Immunsystems sein. UVA dringt in tiefere Hautschichten ein. UVB dringt weniger tief ein, ist jedoch aggressiver. UV-Strahlung verursacht zudem die Bildung reaktiver Sauerstoffverbindungen, diese unsere Zellen (DNA, Proteine, Lipide) angreifen. Dies wird auch als oxidativer Stress bezeichnet.

Oxidativer Stress im Körper

Oxidative Vorgänge und die Entstehung reaktiver Sauerstoffverbindungen laufen ständig natürlicherweise in unserem Körper ab. Hierfür hat unser Körper auch ein Verteidigungssystem. Bildung und Bekämpfung dieser Radikale werden dadurch im Gleichgewicht gehalten. Kommt es aber zu einer verstärkten Bildung solcher Radikale in Folge von z.B. externen Einflüssen wie Sonneneinstrahlung kann das Verteidigungssystem aus dem Gleichgewicht geraten und es so zu Schäden von DNA, Proteinen und Lipiden kommen.

Antioxidantien Mona Glock

Wie heißen jetzt aber die Verbindungen, die uns vor oxidativem Stress schützen?

Die Verbindungen, die uns vor antioxidativem Stress schützen, werden Antioxidantien genannt. Sie finden sich vor allem in Obst und Gemüse. Durch den Verzehr von Obst und Gemüse können wir unseren Körper bei der Abwehr der radikalen Verbindungen unterstützen. Ein sehr empfehlenswertes Buch, das dieses Thema tiefer beschreibt, ist „Krebszellen mögen keine Himbeeren“ von Prof. Dr. med. Richard Béliveau und Dr. med. Denis Gingras.

Antioxidantienpower

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass bestimmte Verbindungen aus Pflanzen, sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe, vorbeugende oder positive Effekte gegenüber UV-Licht induzierten Schäden haben.
Dazu zählen phenolische Verbindungen aus dem grünen Tee, dem Kakao oder dem Granatapfel. Zudem ist hier die phenolische Verbindung „Resveratrol“ zu nennen, die in Traubenhaut, Traubenkerne oder rotem Wein vorkommt. Weitere wirksame Verbindungen stammen aus der Gruppe der Phytoöstrogene, die u.a. in Soja zu finden sind. Auch die Verbindungen Quercetin und Apigenin aus der Gruppe der Flavonoide finden sich in einer Vielzahl pflanzlicher Lebensmittel (Trauben, Olive, Apfel, Brokkoli, Zwiebel, Endivie, Petersilie, Kirschen).

Lebensmittel gegen Sonnebrand
Einkorn Mona Glock

Carotinoide

Eine weitere Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe, die sogenannten Carotinoide, ist vielen ein Begriff, sorgen diese doch für kräftig orange-gelb-rote Färbung in Karotte, Tomate oder Kürbis. Auch diese Carotinoide zeigen schützende Effekte gegenüber den zellzerstörenden Wirkungen von UV-Licht.
Carotinoide sind des Weiteren auch in Getreide enthalten. Vor allem im Einkorn (evolutionär die älteste Weizenart) ist das Carotinoid Lutein enthalten. Lutein wird zugeschrieben, dass es die Entstehung der altersbedingten Maculadegeneration (Gruppe von Erkrankungen der Netzhaut des Auges, die den „Gelben Fleck, Areale des schärfsten Sehens, betreffen, die zur Erblindung führen können) positiv beeinflussen kann. Lutein (eines der Hauptpigmente des gelben Flecks der Netzhaut) schützt die Macula (Gelber Fleck) vor Schäden durch UV-Licht und bekämpft schädliche reaktive Sauerstoffverbindungen (El-Sayed et al., 2013). Neben Einkorn findet sich Lutein auch in Spinat, Melone oder Grünkohl.

Hut, Sonnenbrille und Schatten

Antioxidantien wie bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe aus Obst und Gemüse verhindern keinen Sonnenbrand. Sie unterstützen lediglich die Abwehr reaktiver Sauerstoffverbindungen und können positiv auf Schäden, die durch UV-Licht ausgelöst werden, eingreifen. Zusätzlich zu den bestehenden Schutzmaßnahmen gegenüber UV-Licht, wie Hut aufsetzen, Schatten bevorzugen, Sonnenbrille tragen, ist es sinnvoll sich ausreichend mit pflanzlichen Lebensmitteln zu versorgen, um gut auf die reaktiven Sauerstoffverbindungen reagieren zu können.
Wie funktioniert Sonnencreme?
Sonnencreme enthält chemische Sonnenschutzverbindungen, die das Sonnenlicht zurückwerfen oder „aufschlucken“.

Was bewirkt Quark?

Das Bestreichen des Sonnenbrands mit Quark oder Joghurt bringt eine kühlende und damit eine lindernde Wirkung. Kommt der Quark mit der Haut in Berührung wird ein Milchsäureprozess eingeleitet. Quark wirkt anziehend auf Entzündungsstoffe welche durch die saure Substanz abgeleitet werden. Er wirkt abschwellend und schmerzlindernd, was durch seine Feuchte unterstützt wird.

Salat Lebensmittel gegen Sonnenbrand

Rezept Karotten-Tomaten-Salat

Zutaten
1 kleine Zwiebel
4-5 große Tomaten
2-3 Karotten
3 EL Apfelessig
2 EL Balsamicoessig
2-3 EL Öl z.B. Leinöl
Salz, Pfeffer

Zubereitung
Die Zwiebel fein würfeln. Karotten in feine Scheiben schneiden. Tomaten würfeln. Die geschnittenen Zutaten in eine Schüssel geben und Essig und Öl zugeben. Alle Zutaten gut miteinander vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Empfehlung: den Salat vor dem Verzehr für ca. eine halbe Stunde in Kühlschrank stellen. Er ist dann gut durchgezogen.

Quellen

  • Zaid, M. A., Afaq, F., Syed, D. N., Mukhtar, H. (2009) Botanical Antioxidants for Protection Against Damage from Sunlight. In: Nutritional Cosmetics – Beauty from Within. (Hrsg. Tabor, A., Blair, R.) William Andrew, Oxford, Burlington, 162-177.
  • Mozaffarieh, M., Sacu, S. Wedrich, A. (2003) The role of the carotenoids, lutein and zeaxanthin, in protecting
    against age-related macular degeneration: A review based on controversial evidence, Nutritional Journal, 2, 20.
  • Abdel-Aal, E.-S. M., Akhtar, H., Zaheer, K., Ali, R. (2013) Dietary Sources of Lutein and Zeaxanthin Carotenoids and Their Role in Eye Health, Nutrients, 5, 1169-1185.
  • Ziegler, J. U., Schweiggert, R. M., Würschum, T., Longin, C. F. H., Carle, R. (2016) Lipophilic antioxidants in wheat (Triticum spp.): A target for breeding new varieties for future functional cereal products, Journal of Functional Foods, 20, 594–605.