Ernährungswissen ist gut, danach handeln ist besser
Jedes Jahr starten viele von uns mit guten Vorsätzen ins Jahr und der Intention wirklich etwas in Ihrem Leben zu verändern. Typische Vorsätze betreffen dabei häufig den Gesundheitsbereich und im speziellen, den Bereich der Ernährung. Laut Statista waren unter den genannten Vorsätzen für 2020 gleich drei Vorsätze aus dem Ernährungsbereich. 39 % der Befragten wollen sich gesünder ernähren, 37 % wollen Veganer/Vegetarier werden und 15 % gaben an, abnehmen zu wollen (Quelle: https://de.statista.com/infografik/20341/umfrage-beliebteste-vorsaetze-fuer-2020/, Zugriff: 08.01.2020). Oftmals werden die Vorsätze die ersten Tage im neuen Jahr umgesetzt, um dann kurze Zeit später wieder von den alten Gewohnheiten verdrängt zu werden. Doch warum stellt es für viele von uns ein Hindernis dar unsere Ernährungsziele dauerhaft umzusetzen?
Ernährungswissen ist gut, danach handeln ist besser –> Echte Entscheidungen treffen und ins Handeln kommen
Gesunde Ernährung oder besser eine Ernährung, die uns zu unserem Wohlfühlkörper führt, beginnt bei uns im Kopf mit einer bewussten Entscheidung. Sobald wir eine wirkliche Entscheidung getroffen haben, verändern wir unsere Blickrichtung, setzen neue Wirkunken in Gang und geben unserem Leben eine neue Ausrichtung. Grundlage für eine echte Entscheidung sind Gründe, die wir gesammelt haben, um entweder Schmerzen zu vermeiden oder Freude zu erlangen. Grundsätzlich ist es so, dass wir Menschen durch die zwei Aspekte „Schmerz“ und „Freude“ handeln. Beispielsweise beginnen viele von uns die Ernährung umzustellen, wenn bereits ein entsprechendes Krankheitsbild vorliegt d.h. der „Schmerz“ zu hoch ist und es diesen zu vermeiden gilt. Massive Freude könnte in dir ausgelöst werden, wenn du an deinen Wohlfühlkörper denkst (Wie tritts du auf? Welche Kleidung trägst du? Wie sieht deine Haut aus? Wie fit bist du?).
Ernährungswissen ist gut, danach handeln ist besser –>
Gründe sammeln für langfristige gute Ernährungsgewohnheiten
Es ist wichtig, dass du genügend Gründe gesammelt hast, um dein Verhalten langfristig zu verändern. Fehlen diese, wird sich kaum etwas ändern. Zudem ist es sinnvoll, dass wir unsere Gründe bzw. unser „Warum“ schriftlich festhalten. Hier ist die Empfehlung sich ein schönes Buch zu kaufen (oder eine entsprechende App zu nutzen), so können wir uns, die darin festgehaltenen Gründe immer wieder ins Bewusstsein rufen sowie die ersten Erfolge darin dokumentieren. Die Beobachtung ist, dass wenn wir den Gedanken etwas zu verändern bzw. die Gründe nur im Kopf haben, jedoch nicht aufschreiben, es nur bei einem „losen Vorhaben bzw. einem „Wunsch“ bleibt.
Dein Wohlfühl-Ich beschreiben
Hast du deine Gründe aufgeschrieben und deine Entscheidung getroffen, geht es in einem weiteren Schritt darum, dein Ziel mit allen Sinnen zu beschreiben. Hier können Fragen wie die folgenden helfen: Wie möchte ich mich fühlen? Wie stehe ich zu meinem Gewicht? Was habe ich in meinem Wohlfühl-Ich an meiner Ernährung verändert? Wie viel Obst und Gemüse esse ich täglich? Wie viel und was trinke ich? Was wiege ich? Dein Ziel dauerhaft zu erreichen, wird durch deine echte Entscheidung und den damit veränderten Fokus ermöglicht. Die Bausteine, die für dein Wohlfühl-Ich notwendig sind, sind schon alle da, du hast diese jedoch zuvor oftmals nur nicht bewusst wahrgenommen. Möglicherweise wird dir nach deiner Entscheidung etwas dauerhaft zu verändern, ein Buch geschenkt, dass dein Vorhaben unterstützt oder du entdeckst einen Kochkurs ganz in der Nähe deines Wohnorts. Glaubst du nicht, dass dies nur durch eine Änderung deines Fokus möglich ist? Dann machen wir jetzt ein kurzes Experiment. Schaue dich nun bei dir im Raum um und suche so viele Gegenstände wie möglich in der Farbe schwarz z.B. einen schwarzen PC oder einen schwarzen Stift. Auf wie viele schwarze Gegenstände kommst du? Schließe dann deine Augen und gebe die Anzahl der Gegenstände in der Farbe rot wieder. Vermutlich hast du überhaupt keine roten Gegenstände gesehen oder zumindest deutlich weniger als schwarze Gegenstände. Warum? Du warst so auf deine Aufgabe konzentriert, dass du alle anderen Farben weitestgehend ausgeblendet haben.
Ernährungswissen ist gut, danach handeln ist besser –> Ziele umsetzen
Bei der Umsetzung deines Ziels ist es wichtig, dieses in Teilziele zu unterteilen. Radikale Lösungen sind für die meisten Menschen eher ungeeignet und die „Rückfallquote“ höher. Zusätzlich ist es sinnvoll sich einen Unterstützer z.B. einen Mentor zu suchen sowie mit Gleichgesinnten Kontakt aufzunehmen, die ein ähnliches Vorhaben haben wie du. Dies kann z.B. durch den Besuch eines Seminars über ein Ernährungsthema oder durch einen Beitritt in entsprechende Online Communities geschehen.
Welchen Einfluss haben deine Gedanken auf dein Wohlfühlziel?
Die Mehrheit unserer Gedanken laufen nicht planvoll oder gezielt ab, sondern werden vor allem durch unser Unterbewusstsein gesteuert. Größtenteils denken wir zudem genau die gleichen Gedanken wie am Tag zuvor. Dieser Automodus zeigt sich zum Beispiel auf der Couch beim Schauen eines Films und dem gleichzeitigen Essen von Chips oder Süßigkeiten. Plötzlich sind die Chips oder die Süßigkeiten aufgegessen, ohne sich wirklich bewusst über diese Handlung geworden zu sein und ohne Chips oder Süßigkeiten bewusst geschmeckt zu haben.
Achtsamkeit
Eine Möglichkeit sich unserem Handeln bzw. unserer Gedanken bewusst zu werden ist die Achtsamkeit. Achtsamkeit bedeutet mit ganzer Aufmerksamkeit, mit all unseren Gedanken im Hier und Jetzt zu sein, d.h. bewusst bei einer Sache zu sein, die wir gerade erleben d.h. z.B. das Schokoladeneis wahrzunehmen, das wir gerade essen oder den Kaffee bewusst zu genießen. Achtsamkeit kann trainiert werden. Dabei können dir z.B. die Mindful Moments helfen. Mindful Moments, das sind 31 Karten mit jeweils einer Übung für mehr Bewusstsein und Achtsamkeit in deiner Ernährung. Mehr zu den Mindful Moments findest du hier.
Gefühle und Gedanken beobachten und bewusst werden lassen
Achtsamkeit bedeutet auch, sich über seine Gedanken und Gefühle bewusst zu werden. So entdeckst du vielleicht bestimmte Glaubenssätze von dir, die dir zuvor noch nie aufgefallen sind. Glaubenssätze sind feste (unbewusste) Überzeugungen, die du zu einem Thema/Sache hast oder über du über dich selbst denkst. Diese können positiver Natur sein, wie z.B. „Ich bin schön“ oder „Ich ernähre mich optimal“. Glaubenssätze können jedoch auch negativ geprägt sein und dich blockieren sowie von deiner Zielerreichung abhalten. Dazu zählen z.B. Sätze wie „Ich bin nicht gut genug“, „Ich habe es nicht verdient“, „Ich habe noch nie etwas durchgezogen“, „Ich kann mich beim Essen nicht bremsen“, „Gesunde Ernährung ist zu teuer“, „Gesunde Speisen zuzubereiten ist zu zeitaufwendig“, „Gesunde Ernährung schmeckt nicht“. Diese negativen Glaubenssätze bzw. die Bilder, die du damit verbindest, klingen unbewusst immer wieder nach und manipulieren dich bei deiner Zielerreichung. Daher ist es auf dem Weg zu deinem Wohlfühlkörper wichtig, sowohl auf mentaler Ebene zu arbeiten und diese Glaubenssätze aufzulösen sowie durch positive zu ersetzen als auch schrittweise Veränderungen auf Verhaltensebene zu etablieren.