Interview mit der radfahrenden Gesundheitsmanagerin Susanne Krenkel

Für Gesundheitsmanagerin Susanne Krenkel war Bewegung und gesunde Ernährung schon vor Ihrer Ausbildung zur „Fachwirtin für Prävention und Gesundheitsförderung“ ein fester Bestandteil im Leben. Als Ansprechpartnerin und Verantwortliche für Gesundheitsthemen im Unternehmen merkte Sie schnell, vor welchen Herausforderungen und Problemen betriebliche Gesundheitsmanager bei Ihrer Arbeit stehen. Deshalb beschloss die heute 32-jährige Ihre Firma EnerJob zu gründen. EnerJob macht es Unternehmen verschiedener Branchen und Größe ganz einfach und flexibel möglich, betriebliche Gesundheitsförderung für die eigenen Mitarbeiter anzubieten.

Interview mit der radfahrenden Gesundheitsmanagerin Susanne Krenkel

„Im Fahrrad-Workshop gibt es viele „Aha-Momente“

    – Gesundheitsmanagerin Susanne Krenkel

Das Interview mit Gesundheitsmanagerin Susanne Krenkel besteht aus sieben Fragen, die du nachfolgend beantwortet findest. Alternativ dazu kannst du dir auch die Videoaufzeichnung auf YouTube ansehen oder anhören.

1. Wie habt ihr, die Gesundheit und du zusammengefunden und wie ist deine Leidenschaft für das Radfahren entstanden?

Gesundheit war eigentlich nie ein Thema bei mir. Ich war gesund und fit, habe schon immer Sport getrieben, war in verschiedenen Vereinen aktiv und auch zuhause wurde Wert auf gesunde Ernährung gelegt, viel selbst gekocht usw..
Auch im Studium habe ich dies weiter so gemacht und natürlich auch als ich ins Arbeitsleben gestartet bin. Täglich 17km mit dem Rad zur Arbeit und wieder zurück und Basketball spielen im Verein. Zur Frühstückspause hatte ich immer mein Müsli mit Quark und Obst oder Beeren dabei und an meinem Arbeitsplatz fand sich immer meine Brotdose mit klein geschnittenem Gemüse im Snackformat. Ein Apfel oder eine Banane lag meist noch daneben.
Also Gesundheit und ich, wir mussten nie zusammen finden. Das war schon immer eine Einheit.
Ebenso das Radfahren. Nachdem ich es irgendwann gelernt hatte, fuhr ich seit der ersten Klasse mit dem Rad zur Schule, dann zur Uni und jetzt ins Büro. Das Fahrrad war immer Transportmittel Nummer 1.
Als Jugendlicher konnte ich durch das Radfahren meinen Aktionsradius enorm vergrößern. So bin ich mit einer Schulfreundin sogar bis an die Ostsee gefahren. Fahrrad fahren bedeutete also Freiheit und Unabhängigkeit.

2. Spaß an einem Thema zu haben und daraus ein Unternehmen zu gründen, ist ein Schritt, den wahrscheinlich nicht jeder geht. Was war der Auslöser für deine Gründung?

Seitdem ich durch die Rolle als Ansprechpartner und Verantwortliche für Gesundheit in meiner 200-mann starken Abteilung auf das Thema betriebliche Gesundheitsförderung und betriebliches Gesundheitsmanagement gestoßen bin, war ich einfach von diesem Thema angefixt und habe mich auf eigene Kosten und in meiner Freizeit zum „Betrieblichen Gesundheitsmanager“ (TÜV) ausbilden lassen.
Ich habe bei meiner Arbeit jedoch gemerkt, welche Probleme und Herausforderungen man als Gesundheitsmanager im Unternehmen hat. Einerseits bekommen viele diese Aufgabe zusätzlich übertragen und es fallen keine andere Aufgaben weg, sodass man sehr wenig Zeit hat, sich wirklich mit dem Thema zu beschäftigen, sich einzuarbeiten und dann zu analysieren, zu planen, durchzuführen, zu evaluieren usw..
Außerdem war es relativ schwierig geeignete Kursleiter, Workshopleiter, Vortragende, Speaker etc. für relevante Themen zu finden. Das war für mich der Auslöser EnerJob zu gründen, damit Firmen die ihren Mitarbeitern betriebliche Gesundheitsförderung anbieten möchten, dies auch so einfach, schnell, flexibel und unkompliziert wie möglich tun können.

3. Wie hilfst du deinen Kunden konkret (Beratung, Training, Kurs, etc.)? Wie wird dabei das Thema Radfahren berücksichtigt?

Einerseits bieten wir bei EnerJob Unternehmen die vollumfängliche und gezielte Beratung rund um die Gesundheitsförderung im Betrieb, damit wir eine individuelle Betreuung gewährleisten können. Sprich wir führen Bedarfs- und Bestandsanalyse durch, planen dann Maßnahmen, führen diese durch und bewerten im Nachgang auch den Erfolg und die Wirksamkeit der Maßnahmen. Die Firmen erhalten also das Komplettpaket zur betrieblichen Gesundheitsförderung.
Andererseits bieten wir standardisierte, konkret beschriebene und einfach buchbare Module, also Kurse, Vorträge, Workshops, Trainings etc. zu verschiedenen Themen der Gesundheitsförderung. Hier können die Verantwortlichen Ideen kriegen, welche Themen es bei anderen Firmen gibt und natürlich die Angebote direkt buchen.
Dabei arbeiten wir mit einem großen Netzwerk an Kooperationspartnern, die die Experten sind in den verschiedenen Bereich der Gesundheit. Dadurch können wir auch individuelle Anfragen bedienen und fast alles möglich machen, was sich eine Firma im Rahmen der Gesundheitsförderung für die Mitarbeiter wünscht.
Beim Thema Radfahren ist es genau das gleiche. Es gibt einerseits das Beratungsmodul, bei dem wir Firmen auf vielfältige Weise und auf unterschiedlichen Ebenen beraten und dabei unterstützen, Radverkehrsförderung im Unternehmen umzusetzen. Und andererseits gibt es die konkreten Angebote wie den Fahrradergonomie-Workshop, das Fahrsicherheits- und Verkehrssicherheitstraining. Auch Fahrradtouren bieten wir an.
Je nachdem, wo die Firma aktuell steht und welches Ziel sie hat, bieten wir die Komplettbetreuung oder sind Dienstleister für Einzelmaßnahmen.

4. Deine Fahrrad-Workshops sind dein Aushängeschild und beinhalten u.a. „Ergonomie auf dem Fahrrad“. Mit welcher Veränderung geht der Teilnehmer aus dem Workshop?

Der Ergonomie-Workshop steht unter dem Motto: „Freude am Radfahren“. Es geht dabei um bewussteres und besseres Radfahren. Generell bekommen die Teilnehmer ein viel besseres Verständnis von der Ergonomie und Physiologie des Menschen und der Physik des Radfahrens. Viele machen sich verständlicherweise gar keine Gedanke, wie sie Radfahren. Da gibt es im Workshop sehr viele „Aha-Momente“.
An eine Teilnehmerin kann ich mich noch besonders erinnern. Diese war mit ihrem nagelneuen Fahrrad nicht ganz glücklich. Und mir haben vom Anblick schon Knie und Rücken weg getan als ich Sie auf Ihrem Fahrrad gesehen habe. Es war einfach gar nicht auf Sie eingestellt, nicht einmal die Sattelhöhe hat gestimmt. Ich hatte schon ein wenig Zweifel, ob das Fahrrad überhaupt die richtige Rahmengröße hat, weil einfach alles falsch aussah.
Doch im Laufe des Workshops haben wir die Einstellungen korrigiert und sie ist freudestrahlend auf ihr neues Rad gestiegen. Wenigstens die Rahmengröße hatte gestimmt. Das war eine wahnsinnige Verbesserung und ein tolles Ergebnis.
Durch eine verbesserte Ergonomie werden übrigens nicht nur Beschwerden und Schmerzen vermieden, sondern auch Verletzungen vorgebeugt und die Sicherheit auf dem Rad wird ebenfalls erhöht.

5. Was sind die Vorteile für das Unternehmen bei deinen Angeboten innerhalb der betrieblichen Gesundheitsförderung?

Durch die von EnerJob angebotene Komplettbetreuung kann der Kunde die betriebliche Gesundheitsförderung komplett in die Hand von Experten geben und so das Thema effektiv, mit so viel oder wenig eigenem Zeitaufwand wie gewünscht und bei voller Kostenkontrolle durch die Experten von EnerJob bearbeiten lassen.
Auf der anderen Seite können Firmen mit eigenem Gesundheitsmanagement verschiedene Maßnahmen und Experten einfach und schnell buchen. Durch die Zusammenarbeit mit dem Netzwerk an Kooperationspartnern bekommen die Kunden hier alles aus einer Hand und doch vom jeweiligen Spezialisten.

Susanne Krenkel

6. Sind die Angebote an Voraussetzungen geknüpft z.B. an die Mitarbeiteranzahl eines Unternehmens oder lassen sich die Angebote auch für Kleinbetriebe umsetzen?

Unser Motto ist „Firmen jeder Branche und jeder Größe“, deshalb ein klares „Nein“.
Generell ist für die Gruppenangebote zwar eine Mindestteilnehmerzahl empfohlen. Diese liegt oft bei nur 6 Personen, aber es gibt auch ganz individuelle Angebote an denen jeweils immer nur ein Mitarbeiter teilnimmt, so z.B. der Beweglichkeitstest, der Vitalscan und die Ernährungsberatung.
Gerade wenn der Kunde vorher mit uns über seine Rahmenbedingungen bzgl. Teilnehmerzahl, Räumlichkeiten oder sonstigen Herausforderungen spricht, können wir immer eine gute Lösung anbieten. Die Firmen sind so individuell wie auch jeder einzelne Mitarbeiter.
Und weniger Teilnehmer ermöglicht größere Individualität und höhere Wirksamkeit.

7. Deine Buchempfehlung zum Thema ist:

Ich habe da gar nicht „das eine Buch“, weil ich so viele Bücher zum Thema habe und immer verschiedene Meinungen und Vorgehensweisen kennenlernen möchte. Aber als Einstieg in das Thema kann ich „Praxishandbuch Betriebliche Gesundheitsförderung – Ein Leitfaden für kleine und mittlere Unternehmen“ vom Kohlhammer Verlag empfehlen. Ein kleines Büchlein, das einen guten Überblick und ersten Einblick über das Thema betriebliche Gesundheitsförderung mit all seinen Facetten gibt. Für die weitere Vertiefung gibt es dann noch viele gute Fachbücher.

DAS INTERVIEW MIT GESUNDHEITSMANAGERIN SUSANNE KRENKEL GIBT ES AUCH ZUM ANHÖREN ODER ANSCHAUEN AUF YOUTUBE

Kontakt mit der radfahrenden Gesundheitsmanagerin Susanne Krenkel aufnehmen

Website: www.enerjob.de

XING: Susanne Krenkel

LinkedIn: Susanne Krenkel

Alle Bilder: Susanne Krenkel

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