Interview mit dem Mathematiker Dr. Juan Carlos Matutat, über das bewusste Atmen, das ihm u.a. bei der Genesung nach seiner Corona Infektion geholfen hat
Dr. Juan Carlos Matutat ist Mathematiker bei der Mercedes-Benz AG und nebenberuflich Gutachter für die Akkreditierung von Studiengängen. Er ist halber Peruaner und halber Deutscher und hat daher zusätzlich zu seiner analytischen Kompetenz auch eine ausgeprägte emotionale Seite. Er arbeitete bereits als Berater für mehrere DAX Konzerne und war schon Teil einiger Start-Up Projekte. Das bewusste Atmen hat er kennengelernt als Hilfsmittel zum Abbau von Stress und als ein nützliches Werkzeug zur Genesung nach seiner Corona Infektion.
„Das Konzentrieren auf die Atmung war ein Schlüssel, um mich vom Stress zu befreien“
– Mathematiker Dr. Juan Carlos Matutat
Das Interview mit dem Mathematiker Dr. Juan Carlos Matutat besteht aus sieben Fragen, die du nachfolgend beantwortet findest. Alternativ dazu kannst du dir auch die Videoaufzeichnung auf YouTube ansehen oder anhören.
1. Du beschäftigst dich mit dem Thema Atmen und Atemübungen. Wie genau kamst du dazu?
Ich habe mich während meiner stressigen Zeit als Berater viel mit Sport zum Stressabbau beschäftigt und habe dabei festgestellt, dass das Konzentrieren auf die Atmung ein Schlüssel war, um mich vom Stress zu befreien.
Diese Reise führte mich zu Yoga und den Hintergründen dieser Praxis. Vor allem die Verbindung von Atmung und Bewegung brachte mich dazu, im Atmen mehr als nur das reine Luftholen zu sehen. Beim Mountainbiken und hier vor allem, beim Aufwärtsfahren von langen und steilen Passagen, habe ich dann endgültig begriffen, dass eine bewusste und regelmäßige Atmung der Schlüssel zu einem effizienten Aufstieg ist.
2. Gibt es richtiges bzw. falsches Atmen?
Es gibt mehr eine Unterscheidung in bewusstes Atem und unbewusstes Atmen. Es verhält sich wie mit Bewegung und Sport. Man bewegt sich im Alltag viel und oft aber diese Abläufe sind nicht immer gut für unseren Körper. Aus meiner Jugend habe ich dies gelernt, als ich in einem Getränkemarkt gearbeitet habe und oft Getränkekisten hin und her getragen habe. Wenn man dies nicht richtig macht, so spürt man dies recht schnell und langfristig ist es nicht gut. Daher ist es mehr ein Lernen, wie man bewusst Bewegungsabläufe übt, um diese dann unbewusst besser zu machen. Es ist also wie beim Sport, wo man bestimmte Bewegungsabläufen intensiv und bewusst trainiert, um diese im Wettkampf effizient gut umzusetzen.
3. Atemübungen sind seit der Infektion mit dem Coronavirus ein fester Bestandteil deines Lebens. Wie integrierst du diese in deinen Alltag?
Ich mache inzwischen täglich Yogaübungen. Dies sind sowohl kurze als auch mal längere Einheiten. Wichtig ist mir aber hierbei, dass es Bewegungsabfolgen sind, welche durch das Atmen unterstützt werden – sogenannte fließende Asanas. Ein bekanntes Beispiel ist hier zum Beispiel der Sonnengruß.
4. Wie können Atemübungen den Genesungsprozess unterstützen?
Nach meiner Corona Infektion hatte ich ernsthafte Atembeschwerden und Kreislaufprobleme, welche ich dank der Konzentration auf das Atmen selber gut in den Griff bekommen habe. Dadurch, dass man beim Einüben der bewussten Atmung ein Gefühl für seinen Körper und das Atmen entwickelt, ist es einfach wahrzunehmen, wenn hier etwas nicht ganz so ist wie man es gewohnt ist.
Als halber Peruaner fällt mir dies auch auf, wenn man auf großen Höhen von über 4000 Meter körperlich anstrengende Tätigkeiten ausübt und unerwartet aus der Puste kommt.
Und das bewusste Atmen ist hierbei ein sehr mächtiges Werkzeug um wieder in die normale Atmung zu kommen.
5. Welche weiteren positiven Nebeneffekte bringen Atemübungen mit sich (z.B. Stressabbau…)?
Im Kanalisieren von Stress im beruflichen oder privaten Alltag und vor allem die Verarbeitung von Wut, welche sich bei stressintensiven Ereignissen aufstaut.
6. Gibt es eine Übung, die dir besonders hilft oder geholfen hat? Wenn ja, welche?
- Grundlegende Beobachtung und Wahrnehmung der natürlichen Atmung (Selbsterfahrung)
- Tarzan Atmung mit A oder E (Energieaufnahme)
- Nase-Mund Atemübung (Erdung)
- Bear Breath (4 Zyklen Atmung, 3-4 Wiederholungen) (Umgang mit großen Emotionen oder Wut)
Wir haben das Interview auch aufgezeichnet. Dort führt Juan zwei Atemübungen mit dir durch!
DAS INTERVIEW MIT MATHEMATIHER DR. JUAN CARLOS MATUTAT GIBT ES AUCH ZUM ANHÖREN ODER ANSCHAUEN AUF YOUTUBE:
7. Deine Literatur-, Medienempfehlungen zum Thema sind:
- Internetseite der International Breathwork Foundation (IBF) (KLICK)
- Netflix – Headspace. Eine Meditationsanleitung, Folge 1 (KLICK)
- James Nester, Breath-Atem (KLICK)*
- Jessica Braun, Atmen (KLICK)*
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