Amalfizitrone – Sfusato amalfitano

Die Amalfiküste

Auf Reisen an der Amalfiküste, südlich von Neapel in Italien. Von der Amalfiküste habe ich zum ersten Mal gehört, als ich mit Björn Freitag in der Sendung „der Vorkoster“ des WDR mit der Amalfizitrone gekocht habe (Leider könnt ihr in diesen Videobeitrag, nicht mehr in der Mediathek des WDR nachschauen).

Weltkulturerbe

Die Amalfiküste zählt zum Unesco-Welkulturerbe und wichtigste Zitronensorte in der Amalfiregion ist die “Sfusato amalfitano“, die sogenannte Amalfizitrone.”

Vielfalt

Neben Amalfizitronen-Bäumen, wachsen auch Johannisbrotbäume dort. Mehr zum Thema Johannisbrotbaum und Johannisbrotkernmehl findest du hier. Zudem sind an der Amalfiküste auch Maronenbäume, Feigenbäume, Granatapfelbäume und Kaktusfrüchte heimisch. Unsere Gastfamilie, bei der wir übernachtet haben, war ein wahrer Glücksfall. Wir durften u.a. auf eine Plantage mit, auf der Amalfizitronen angebaut werden.

Vergleich der Amalfizitrone mit der „gewöhnlichen Zitrone“

Die Amalfizitrone ist länglicher und spindelähnlicher als die „gewöhnliche Zitrone“. Die Amalfizitrone hat den sogenannten IGP Status (Indicazione Geografica Protetta, EU-Schutz-Kennzeichnung IGP), dies ist eine italienisch geschützte Herkunftsbezeichnung für Qualitätsprodukte, die in einer speziellen, örtlich begrenzten Gegend angebaut werden.

Ernte und Anbau der Amalfizitrone

Die Ernte der Früchte beginnt Anfang Februar an den sogenannten Steil-Terrassen in Küstennähe. Früchte die mehr im Landesinneren wachsen, werden später geerntet. Die letzten Früchte werden Ende Oktober geerntet. Der Anbau der Amalfizitrone ist sehr arbeitsintensiv und strengt körperlich an. Die in Form von Terrassen angelegten Plantagen sind in Steil- und Höhenlagen. Dabei werden die geernteten Zitronen in Säcke gepackt und auf dem Rücken der Erntehelfer abtransportiert. Darüber hinaus werden Steine, um die Wände der Terrassen zu bauen oder zu erhalten, ebenfalls ohne mechanische Hilfsmittel an den entsprechenden Zielort transportiert.

Verfallene Terrassen, nur noch eine Plantage wird bewirtschaftet (Bereich mit den schwarzen Netzen). Die Netze schützen die Zitronen vor Wind und Hagel. Neben den Amalfizitronen werden auch Oliven und Weintrauben in Form von Terrassen angelegten Plantagen angebaut.

Amalfizitrone Mona Glock

Verfallener Hangabschnitt

Gepflegte, in Form einer Terrasse angelegte, Plantage mit Amalfizitronen

Aufgabe vieler Plantagen

Der geringe Gewinn und die harte körperliche Arbeit haben dazu geführt, dass viele Terrassen aufgegeben wurden. Noch heute findet der Zitronenanbau fast ohne innovative und moderne Erntetechnologie statt.

Gefahr von Bodenerosionen

Die Aufgabe der Terrassen bringt auch die Gefahr von Bodenerosionen (Bodenabtragungen) mit sich (die Bepflanzung stabilisiert die Hänge). Zudem sieht es weniger schön aus, wenn die Steilhänge brach liegen.

Verwendung

Bekannt ist die Herstellung von Limoncello, einem Zitronenlikör aus den Amalfi-Zitronen. Die Herstellung basiert traditionell auf dem Aufweichen der Schale der Zitronen (Flavedo) in Alkohol. Wasser und Zucker sind die beiden anderen Hauptbestandteile des Likörs.