Interview mit Ernährungs- und Gesundheits-Journalistin Simonetta Zieger
Simonetta hat ihren Bachelor in „Ernährungsmanagement und Diätetik“ an der Universität Hohenheim gemacht. Als Ernährungswissenschaftlerin fasste sie nach ihrem Studium im Journalismus Fuß und arbeitete über 2 Jahre als Crossmedia-Redakteurin für die Zeitschrift eathealthy (inzwischen FOODForum). Durch den Wunsch nach mehr Wissen über Prävention und Gesundheitsförderung geleitet, studiert Simonetta aktuell an der Hochschule Fulda im Master „Public Health Nutrition“. Die Liebe zum Journalismus ist für sie trotzdem erhalten geblieben. Daher arbeitet sie neben dem Studium als freiberufliche Ernährungs- und Gesundheits-Journalistin für verschiedene Kundinnen und Kunden. Â
Das Interview mit Simonetta Zieger besteht aus sieben Fragen, die du nachfolgend beantwortet findest.
1. Die Ernährung und du, wie habt ihr zusammengefunden?
Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen. Das hat mein Foodie-Herz schon sehr früh geprägt. Gemeinsam mit meinen Geschwistern habe ich zum Beispiel in meiner Kindheit Kürbisse angebaut und verkauft. Um unsere Kunden mit Kürbis-Insider-Wissen und Lieblingsrezepten zu versorgen, haben wir uns viel von unserer Mama abgeschaut – in der Küche und auf dem Feld.
Meine Entscheidung „Ernährungsmanagement und Diätetik“ zu studieren kam nach dem Abitur dann trotzdem eher spontan (Tiermedizin und Grundschullehramt standen ebenfalls hoch im Kurs). Das Leben und Studium an der Universität Hohenheim waren eine wunderschöne Zeit – mal abgesehen von dem Fakt, dass ich mir nach meinem Auszug auf einmal Gedanken machen musste, wie ich an feldfrische Kartoffeln und Kürbisse komme.
2. Eine Ernährung, die die Gesundheit unterstützt. Wie sieht diese für dich aus?
Nach Lust und Laune. Abwechslungsreich. Pflanzenbetont. Und zwar in dieser Reihenfolge. Ich glaube daran, dass uns Nahrungsmittel guttun, die uns glücklich machen – also lecker schmecken. Leider haben wir verlernt, auf unseren Körper zu horchen, was er genau braucht. Stattdessen essen wir oft emotions-geleitet. Ziel sollte es meiner Meinung nach daher sein, wieder Hunger und Appetit voneinander unterscheiden zu können, um sich mit den jeweils individuell passenden Lebensmitteln zu versorgen.
Und noch etwas: Essen in Gesellschaft gehört für mich auch zu gesundheitsförderlichem Essverhalten dazu. Allein Essen macht oft keinen Spaß und schmeckt bei weitem nicht so gut wie in Gemeinschaft.
3. Du bist freiberufliche Journalistin. Hast du dich dabei auf ein bestimmtes Thema spezialisiert (wenn ja, warum)?
Ich bin hauptsächlich im Magazin-Journalismus unterwegs. Das bedeutet, dass ich für Zeitschriften Artikel schreibe. Thematisch kommt da ein bunter Mix zusammen – von Nachhaltigkeit, Food-Trends bis hin zu Gärtnern und Selbstversorgung ist alles dabei. Einen Schwerpunkt habe ich also nicht wirklich – alles Ernährungs- und Gesundheitswissenschaftliche finde ich spitze! Hinzu kommt Rezeptentwicklung mit Produkten verschiedener Hersteller: Ich überlege mir Rezepte, probiere sie aus und berechne die Nährwerte. Im Anschluss fotografiert eine professionelle Food-Fotografin dann die Leckereien, bevor sie in Zeitschriften und/oder im Internet veröffentlicht werden.
Gerade diese vielfältigen Aufgaben liebe ich an meiner Arbeit. Hinzu kommt der Austausch mit unterschiedlichen Auftraggebenden. Einfach immer inspirierend!
4. Neben deiner journalistischen Tätigkeit arbeitest du auf dem Bauernhof deiner Eltern mit. Was begeistert dich dabei am meisten? Fließen die dortigen Erfahrungen auch in deine Beiträge mit ein?
Es ist mein perfekter Ausgleich zur sitzenden, telefonierenden, recherchierenden und schreibenden Büroarbeit. Ich liebe es, die Natur in allen Jahreszeiten draußen zu erleben. Denn jede bringt ihre Highlights mit sich: Erdbeeren im Frühjahr, Salat im Sommer und die große Gemüse-Ernte im Herbst. Seit einigen Monaten besitze ich außerdem eigene Hühner. Die Chicken-Ladies zaubern mir seitdem bei jedem Gang über den Hof ein Extra-Lächeln ins Gesicht.
Meine Erfahrungen bringe ich dann teilweise tatsächlich in meine Artikel ein. Ich sehe die Arbeit an der frischen Luft aber vordergründig als Pause und Inspiration.
5. Ein typischer Speisplan in deinem Alltag. Wie sieht dieser aus? Gerne auch mit einem Lieblingsrezept.
Morgens esse ich Porridge. Am liebsten mit fein geschnittenen Äpfeln und Zimt. Seitdem meine Ex-Mitbewohnerin mir gezeigt hat, dass man ein rohes Hühnerei während des Kochens in den Brei rühren kann, mache ich das auch ab und zu. (Klingt zwar erstmal merkwürdig, schmeckt aber lecker und liefert hochwertiges Eiweiß!)
Mittags gibt’s bei uns meist etwas Schnelles. Mein All-Time-Favorit ist beispielsweise Ofengemüse mit einem Linsen-Dip, Hummus oder Kräuterquark. Hierfür schnippel ich einfach alles aufs Blech, was gerade Saison hat bzw. was der Garten hergibt: Karotten, Rote Bete, Kürbis, Kartoffeln, Zwiebeln, Staudensellerie…
Abends esse ich gern Rohkost oder koche mit Freunden oder Mitbewohnern auch mal aufwendigere Rezepte.
Zwischendrin esse ich gern Nüsse, Obst, mal Kuchen oder – geht einfach immer – EIS.
6. Dein wichtigster Tipp für die Küchenpraxis ist:
Immer neugierig sein und Neues ausprobieren. Am besten schmeckt es natürlich mit lieben Menschen. Deswegen liebe ich es, gemeinsam zu kochen und zu genießen. Mein Tipp: Eine To-Cook-Liste führen und sie immer weiter mit Rezepten befüllen, die man unbedingt mal kochen möchte.
7. Deine Buchempfehlung zum Thema ist:
Ich liebe Kochbücher. Und zwar die Abwechslung aus vielen verschiedenen. Einfach inspirierend! Zeitschriften finde ich auch super.
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Alle Fotos auf dieser Seite: Simonetta Zieger
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